Typische Kindergarten-Krankheiten

Wer von den Eltern kennt es nicht auch? Man geht in den Kindergarten und plötzlich steht wieder irgendein neuer Infekt auf der Infotafel, der akut rum geht. Die Begeisterung der Eltern steigt. In diesem Artikel stellen wir dir die gängigsten und häufigsten „Kindergarten-Krankheiten, wie z.B. die Hand-Mund-Fuß-Krankheit vor. Einige werden euch schon bekannt vorkommen, andere habt ihr vielleicht noch garnicht gehört.

 

Hand-Mund-Fuß-Krankheit

 

Was für eine Krankheit? Das Gleiche wie Maul und Klauenseuche? Nein! Die Krankheit hat nichts mit Maul- und Klauenseuche zu tun. Diese Hand-Mund-Fuß-Krankheit ist eine Virusinfektion, die eigentlich harmlos ist, allerdings hoch ansteckend und für die Betroffenen eher unangenehm. Sie wird durch Tröpfcheninfektion (Husten, Niesen, Sprechen) übertragen. Typische Symptome sind, neben Fieber und Halsschmerzen, Ausschlag (Bläschen) an den Händen, den Füßen und am Mund. Daher auch die Bezeichnung „Hand-Mund-Fuß-Krankheit“.

Meist tritt diese Erkrankung im Kindesalter bis zu 10 Jahren auf, kann aber in selteneren Fällen auch Erwachsene treffen. Trotz, dass die Hand-Mund-Fuß-Krankheit harmlos ist, ist sie für die Erkrankten sehr unangenehm, da die Bläschen an Händen, Füßen und den Mund schmerzen und die Kinder somit kaum Lust zum Essen und Trinken haben. Daher ist es wichtig, dass die Eltern trotzdem darauf achten, dass etwas zu sich nehmen.

Die Hand-Mund-Fuß-Krankheit heilt innerhalb von 8-12 Tagen folgenlos ab. Generell kann man gegen die Viren nichts tun, allerdings kann symptomatisch behandelt werden wie z.B. Salben / Tinkturen für den Ausschlag gegen die Schmerzen und Entzündung. Außerdem kann bei Schmerzen und Fieber Paracetamol oder Ibuprofen eingesetzt werden.

Viele fragen sich, wann sie ihr Kind wieder in den Kindergarten schicken können. Am besten werden die Kinder wieder los geschickt, wenn sie komplett symptomfrei sind und somit keine Ansteckungsgefahr mehr besteht.

Die Hand-Mund-Fuß-Krankheit ist generell harmlos, kann aber in sehr sehr seltenen Fällen Komplikationen wie Entzündungen des Herzmuskels, der Lunge oder des Gehirns entwickeln.

Die Hand-Mund-Fuß-Krankheit ist nicht meldepflichtig und Kinderärzte sagen, dass die Kinder nach wenigen Tagen wieder in die Kita gehen können.

 

Läuse

 

Igitt…Wer möchte schon gerne freiwillig dieses Viehzeug zu Hause haben. Ekelig und lästig sind sie schon. Aber eine positive Eigenschaft haben die Läuse! Sie sind nicht lebensbedrohlich und völlig harmlos. Wichtig ist, dass diese gut und schnell beseitigt werden, um eine Verbreitung der Krabbeltierchen zu vermeiden.

Da sich Kopfläuse an die menschlichen Haare angepasst haben, ist es oft schwer zu erkennen, dass man überhaupt welche hat. Wenn sich euer Kind ständig und intensiv am Kopf kratzt, dann solltet ihr vielleicht mal genauer schauen. Läuse legen ihre Eier (Nissen) direkt am Haarende (wurzelseitig) mit einer klebrigen Masse. Nach etwa 7 – 10 Tagen schlüpfen daraus die Läuse.

Welche Symptome zeigen denn die Kopfläuse und wie erkenne ich diese? Also wie schon nissenkamm läusekamm kamm für läusegesagt, sollte man aufmerksam werden, wenn sich das Kind ständig am Kopf kratzt und über Juckreiz klagt. Meistens sitzen die Läuse / Nissen im Haaransatz vom Nacken, hinter den Ohren oder an den Schläfen. Dort sind die Bedingungen am besten, um ihre Eier zu legen. Oft erkennt man die Nissen als kleine Schüppchen und stellt nicht sofort fest, dass es sich gar nicht um Schuppen handelt. Geht Strähne für Strähne gleichmäßig durch und verwendet am besten einen speziellen Kamm (z.B. Nissenkamm 3-in-1 Lausinator) mit eng aneinander stehenden Zinken, damit ihr gleich Läuse, Nissen oder Nymphen herausziehen könnt. Zieht den Kamm jedes mal am z.B. Küchentuch ab und untersucht es. Dabei sollte man schnell erkennen, ob es sich um Läuse handelt.

Wenn der Verdacht besteht, sollte sofort ein Kinderarzt aufgesucht werden. Natürlich darf das Kind nun erstmal nicht in den Kindergarten, um eine Ansteckungsgefahr zu vermeiden. Wichtig ist, dass sofort mit der Behandlung begonnen wird. Dazu werden die Haare mit einem speziellen Shampoo / Lösung (z.B. von Nyda gegen Läuse und Nissen) ausgewaschen (Einwirkzeit beachten) und anschließend wird das Haar Strähne für Strähne ordentlich und gleichmäßig mit einem geeigneten Kamm (Nissenkamm) ausgekämmt.

Achtung: Die Behandlung sollte nach einiger Zeit wiederholt werden, weil eventuell übrig gebliebene Nissen wieder schlüpfen können und es erneut zu einem Kopflausbefall kommt. Weitere Maßnahmen, außer das benutzte Handtuch bei der Behandlung und der Bettwäsche sind meist nicht notwendig, da Läuse nur 48 Stunden überleben, wenn sie nicht auf der Kopfhaut sind. Außerdem seid ihr verpflichtet, den Kindergarten über den Kopflausbefall zu unterrichten.

 

Scharlach

 

Scharlach ist den meisten ein Begriff. Scharlach wird durch Bakterien, sogenannte A-Streptokokken, ausgelöst. Durch Tröpfcheninfektion (Husten,Niesen) wird Scharlach übertragen. Scharlach kann heutzutage gut mit Antibiotika behandelt werden. Früher war eine Scharlachinfektion sehr gefürchtet, da es oft zu Todesfällen kam.

Typisch für Scharlach ist die Himbeerzunge. Beginnen tut die Infektion allerdings plötzlich mit hohem Fieber und scharlach komplikationen himbeerzunge streptokokken abstrichHalsschmerzen / Schluckbeschwerden. Später bildet sich ein Ausschlag (Flecken, stecknadelgroß), beginnend am Brustkorb und breitet sich dann am gesamten Körper aus. Nach etwa 2-4 Wochen nach Krankheitsbeginn verschwindet der Ausschlag und die Haut fängt an sich zu pellen. Diese Symptome sind typisch, müssen aber nicht immer auftreten.

Für gewöhnlich stecken sich Babys unter 6 Monaten nicht an, da sie noch den Nestschutz der Mutter haben.

Wenn der Verdacht besteht, aber keine typischen Symptome zu erkennen sind, kann der Kinderarzt einen Rachenabstrich und somit einen Schnelltest durchführen. Das Ergebnis ist nach wenigen Minuten abzulesen. Wichtig ist, dass eine Scharlachinfektion mit einem entsprechenden Antibiotikum behandelt wird, da es sonst zu Komplikationen kommen kann. Diese könnt ihr hier nachlesen: https://www.scharlach-info.de/scharlach-komplikationen.html

Falls dein Kind an Scharlach erkrankt sein, musst du dies im Kindergarten melden.

 

Generell gibt es nicht für jede Krankheit eine Meldepflicht. Allerdings ist es nur fair den anderen Kindern und Eltern gegenüber, wenn man den Kindergarten über Infektionen des eigenen Kindes unterrichtet und das Kind auch, um eine Ansteckungsgefahr zu vermeiden, zu Hause lässt.